Burgruine Sion – Chlístovice (Zřícenina hradu Sion - Chlístovice)

Auf einem Felssporn über dem rechten Ufer des Baches Vrchlice stand einst eine slawische Wachtburg, deren Entstehung auf dass 10. Jahrhundert entfällt. Später diente sie als Verwaltungszentrum einer kleinen Herrschaft, die aus den vier umliegenden Dörfern bestand, und war bis zu den Hussitenkriegen Eigentum des Vyšehrader Kapitels. Als Johann Roháč von Dauba irgendwann zwischen den Jahren 1426 und 1427 den Ort der alten slawischen Burgstätte bei Chlístovice für den Bau seiner Burg auswählte, dürfte er kaum geahnt haben, dass der neue Bau nicht mehr als zehn Jahre überstehen würde. Nach der Schlacht bei Lipany flüchtete er sich mit seinen Getreuen hierhin und erklärt von dort Kaiser Sigismund die Feindschaft. Gegen die Burg wurde schon bald das Landesaufgebot einberufen, das diese dann auch belagerte. Der böhmische Adel aber war nicht an der Bestrafung eines der Ihren interessiert, und so ging man die Belagerung etwas halbherzig an, und dies umso mehr, als der Befehlshaber der Belagerer Roháčs Verwandter Hynek Ptáček von Pirkstein war. In Prag trafen dann verzerrte Berichte ein über die Standfestigkeit der Burg und die Schwierigkeit, sie zu erobern, während die Verhältnisse in Böhmen sich schlagartig zuungunsten des Kaisers änderten. Erst als Sigismund der Geduldsfaden riss und den Belagerern ungarische Truppenverbände unter dem Kommando Michael Országhs zur Hilfe sandte, musste schnell gehandelt werden. Ein dreister Angriff erwischte Roháč in der Vorburg auf dem falschen Fuß, sodass er an Ort und Stelle gefangengenommen werden konnte. Die eher als Privatresidenz als Festung errichtete Burg konnte dem konzentrierten Angriff nicht weiter standhalten. Am 6. September 1437 fiel sie, und ihr stolzer Besitzer endete drei Tage später zusammen mit seinen Gefährten am Galgen. Mit dieser brutalen Hinrichtung brachte der Kaiser auch den Rest des böhmischen Adels gegen sich auf. Noch im Herbst desselben Jahres sah er sich gezwungen, Böhmen zu verlassen. Und noch auf dem Weg nach Wien segnete er das Zeitliche. Der Legende nach rief Roháč ihn so zu Gottes Gericht. 

Näheres dazu auf der Website des Gemeindeamtes Chlístovice

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